Eduard Delius Kinder – Bielefeld. Während Eduard Delius zusammen mit seinen Cousins Ernst-August Delius und Reinhard Delius rund 50 Jahre den Vertrieb des Unternehmens leitete, besteht es nun seit 291 Jahren. Die Leinenherstellung begann 1722, gefolgt von der Seidenproduktion 1844 und technischen Textilien in den folgenden Jahrzehnten.
In Bielefeld, Jöllenbeck, Spenge und Werther waren Delius-Webereien beheimatet. In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte das Unternehmen etwa 3.000 Mitarbeiter. Nach der Textilkrise sind nur noch 10 % der Arbeitnehmer beschäftigt. In den 1960er Jahren war die Delius-Manufaktur eine der modernsten in Europa. Mehr als 3 Millionen Meter Stoff wurden jeden Monat produziert und in 89 Länder rund um den Globus exportiert. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurden Waren in die Vereinigten Staaten und nach Westindien verschickt.
Eduard Delius war sowohl ein Weltreisender als auch ein hingebungsvoller Bürger seiner Heimat Deutschland. Neben seinem athletischen Körperbau und seiner mittleren Größe hatte er ein markantes Gesicht mit dem charakteristischen markanten Kinn der Familie Delius. Aufgrund seiner Verbindungen zum politischen Establishment war sein Name neben seinen geschäftlichen Bemühungen bekannt. Gustav Heinemanns Schwiegersohn Delius heiratete 1952 Christa und machte Delius damit zum Stiefsohn des späteren Bundespräsidenten (1899-1976). 1982 heiratete Johannes Rau Christina Delius, die Tochter des späteren Bundespräsidenten Eduard Delius.
Einzigartige Familienstruktur. Dass beide Kandidaten Sozialdemokraten waren, störte den konservativ aufgewachsenen Bielefeld nicht. Er hatte ein kristallklares Verständnis der Welt um ihn herum in Bezug auf die Politik. Ein Erfolgserlebnis mag seine Bemühungen begleitet haben, den Vater seiner Frau und ihren Sohn auf die Realitäten des Geschäfts aufmerksam zu machen. Viele seiner Generation waren von der Kriegs- und Nachkriegszeit betroffen, und der alte Handwerker war keine Ausnahme. Die Deutschen sollten in diejenigen aufgeteilt werden, die am Kampf teilgenommen haben, und diejenigen, die erst nach dem Krieg in den Geschichtsbüchern darüber gelesen haben, schlug er vor. Es war ein Vaterland, das du hattest, und du bist dafür eingetreten, sagte er ihr.
Im Alter von 17 Jahren trat Eduard Delius trotz der großen Befürchtungen seiner Mutter in die Luftwaffe ein. Er bestand darauf, dass er nie Mitglied einer politischen Partei gewesen sei und keine Ahnung habe, was das bedeute. Als Soldat oder in der Hitlerjugend war er an keiner dieser Aktivitäten beteiligt. Als erfahrener Pilot steuerte der gebürtige Bielefelder einen als JU 88 bekannten Horizontal- und Jagdbomber.
So sehr sie auf freundschaftlichen Verbindungen beruhten, so aufregend waren seine Geschichten. Als die Nazis 1944 um die Vorherrschaft Europas kämpften, galt dies in besonderem Maße. Als ich lebte, wusste ich, dass meine Aussichten, es zu schaffen, minimal waren.“ Delius kehrte 1945 nach Bielefeld zurück, krank und in Dreck lebend, nachdem viele seiner Kameraden im Kampf gefallen waren. Die Träger EK-1 und EK-2 waren in der Lage um die menschliche Angst zu überwinden, die ihn seit seiner Kindheit während des Krieges quälte. Für den 85-Jährigen besteht immer die Gefahr des Todes Last der ewigen Existenz.“ „Wir sind uns dessen nur nicht bewusst.“ Jüngere Menschen verstehen es vielleicht nicht, was verständlich ist.
Erst als er ein glühender Protestant wurde, fand er Trost, Führung und Unterstützung in seinem Glauben. Gustav Heinemann und Johannes Rau waren zwei seiner engsten Freunde, und sie teilten eine tiefe religiöse Überzeugung. „Die Menschen sollten mehr Vertrauen in die himmlischen Kräfte haben“, lautete sein Credo. Eduard Delius hatte „hundertprozentiges“ Vertrauen zu Gott. Wenn der Tote sagte: „Flying been my life“, bezog er sich nicht nur auf seine Zeit bei der Air Force. Ein erst 1979 aufgegebenes Hobby, das Ballonfahren, war sein erster Ausflug in den Extremsport.
In Bielefeld-Windelsbleiche war Delius 35 Jahre lang Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. Diesen Stoff hat der fünffache Vater seinen fünf Kindern und drei Enkelkindern beigebracht. Eduard Delius, ein erfolgreicher Geschäftsmann mit ausgeprägtem Sinn für Moral, führte sein Unternehmen bis ins Jahr 1996. Danach zog er sich aufgrund seines Alters und seiner Abneigung gegen die Umwandlung des Unternehmens in eine GmbH ins Privatleben zurück. Die persönliche Haftung hingegen war für ihn ein unumstößlicher Grundsatz. Der Inhaber eines Unternehmens ist letztlich für dessen Erfolg verantwortlich.
Er war ein bescheidener Westfale aus Minden-Ravensberger, der sowohl typisch bürgerliche Wertvorstellungen als auch pietistisch-konservative Neigungen hatte. Fleißig, religiös und sparsam sind nur einige der Adjektive, die diese Person beschreiben. Sie gingen also nicht aus, aßen zu Hause und waren für Ihre eigenen Mitarbeiter verantwortlich. Wie sich seine Kinder erinnern, war er nicht geizig, sondern eher sparsam.
Auch seine Großzügigkeit gegenüber seinen Kindern und Enkelkindern war offensichtlich. Als Geschäftsmann und als Privatperson war er schuldenscheu. Er glaubte, dass die Ursache für Probleme in Familienunternehmen immer exzessiv seie Privatentnahmen. Eduard Delius hielt daher eine solide Satzung für unerlässlich. Unternehmen müssen als Zukunftsstrategie “immer neue Ideen und viel Energie” haben.